Traunreut/Obb. Naturkatastrophen und Großeinsätze wie das Hochwasser von Simbach oder der Flüchtlingszustrom im vergangenen Jahr häufen sich in letzter Zeit. Auch das Technische Hilfswerk (THW) ist bei solchen Ereignissen immer wieder im Einsatz. Um hierbei schnell und effizient helfen zu können, ist eine kompetente und leistungsfähige Einsatzleitung eine der wichtigsten Elemente der Einsatzstruktur. Dies zeigte sich auch beim Ausbildungsworkshop Zugtrupp, welcher am vergangenen Wochenende im THW Ortsverband Traunreut durchgeführt wurde.
Zu einem zweitägigen Workshop hatten Rainer Furtner, Ausbildungsbeauftragter aus dem THW Ortsverband Traunreut und Marco Eisenmann, Zugführer des Ortsverband Freising die Teilnehmer nach Traunreut geladen, um gemeinsam verschiedene Einsatzszenarien zu bearbeiten und um einen Erfahrungsaustausch zwischen den Beteiligten zu ermöglichen.
Gefolgt waren der Einladung insgesamt 25 Helferinnen und Helfer mit fünf Fahrzeugen aus den Ortsverbänden Altötting, Ergolding, Freising, Landshut, Simbach und Traunreut.
Zu Beginn der Ausbildung am Freitagnachmittag erfolgte ein Rückblick auf die Hochwassereinsätze von Deggendorf in 2013 und Simbach in 2016, bei denen die THW-Einsatzkräfte an zahlreichen Einsatzstellen Führungsaufgaben übernommen hatten. Hierbei diskutierten die beteiligten Kräfte über Anforderungen und Besonderheiten, welche an die eingesetzten Zugtrupps gestellt waren.
Der Zugtrupp ist eine Teileinheit im THW, welche bei Einsätzen die Führung und Koordination der eingesetzten THW-Einheiten übernimmt und Einsatzaufträge und Lageinformationen entsprechend an über- und untergeordnete Einsatzkräfte übermittelt. Des Weiteren stellt der Zugtrupp die Schnittstelle zu eingesetzten Kräften anderer Organisationen wie beispielsweise der Feuerwehren, der Polizei, den Sanitätsorganisationen oder auch der Bundeswehr dar. Hinzu kommt die Dokumentation des Einsatzverlaufes, die Darstellung der Lage und die Anforderung weiterer Einsatzkräfte. Um dies alles zeitgleich zu ermöglichen, steht dem Zugtrupp ein Führungsfahrzeug und umfassende Führungsausstattung zur Verfügung.
Im Anschluss an den Einsatzrückblick erfolgte der Aufbau der fünf beteiligten Führungsfahrzeuge samt Ausstattung. Hierbei zeigten sich die Unterschiede zwischen den Ausstattungen der einzelnen Ortsverbände, welche aufgrund von Einsatzerfahrungen individuell ergänzt wurden. Auch hierbei erfolgte ein reger Erfahrungsaustausch.
Der zweite Tag der Ausbildung konzentrierte sich auf die praktische Bearbeitung von Einsatzszenarien. Nach einer kurzen theoretischen Wiederholung der einsatztaktischen Grundlagen erfolgte die Abarbeitung von realistischen Einsatzszenarien. So simulierten die Übungsleiter zunächst einen Flugzeugabsturz, welcher von jeder Gruppe gesondert bearbeitet werden musste. Aufgabe war hierbei sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, die anrückenden Einsatzkräfte zu koordinieren und den Verlauf des Einsatzes aufzubereiten, um die Einsatzsituation für potentiell anfragende Stellen (z.B. Presse, Katastrophenschutzbehörden, Politik und Regierung) kompakt und sachlich darstellen zu können. Im zweiten Schritt erfolgte anschließend die Bearbeitung einer Großschadenslage durch mehrere Zugtrupps gleichzeitig. Hierbei wurden die Aufgaben unter den Zugtrupps aufgeteilt. Ausgangsszenario war ein Massenanfall von Verletzten (MANV) in Folge einer Gebäudeexplosion.
Am Ende der zweitägigen Ausbildung konnten sowohl Ausbilder als auch Teilnehmer ein positives Fazit ziehen. Eine Wiederholung der Ausbildung im nächsten Jahr im Ortsverband Ergolding ist bereits eingeplant.
Führungskompetenz entscheidet über den Einsatzerfolg
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