Traunreut / Lkr. Rottal a. Inn
Nach zahlreichen Starkregenfällen im Bereich Pfarrkirchen und Simbach wurde der THW Ortsverband Traunreut am 01.06.2016 zur Unterstützung in das Katastrophengebiet voralarmiert. Am selbigen Abend rückten sogleich drei Helfer mit Stromaggregaten in Richtung Rottal-Inn aus, um gemeinsam mit
den Kameraden des THW Mühldorf im Auftrag der Deutschen Bahn die Stromversorgung an mehreren Bahnübergängen wiederherzustellen. Am darauffolgenden Tag machten sich zwei Einsatzgruppen, ausgestattet mit Tauchpumpen, Schläuchen und Aggregaten, auf den Weg nach Pfarrkirchen, um den dort in Not geratenen Bürgern zu helfen. In Pfarrkirchen angekommen nahmen die Helferinnen und Helfer sogleich die ersten Aufträge der Einsatzleitung entgegen. Hauptaufgaben der eingesetzten Kräfte waren hierbei das Auspumpen überfluteter Keller sowie das Ausräumen von Gebäuden, welche
die Wassermassen zerstört hatten. Auch in den darauffolgenden Tagen kämpften sich die Ehrenamtlichen durch die Straßenzüge in Pfarrkirchen und Simbach, um diese von Wasser, Schlamm und Unrat zu befreien. Parallel dazu unterstützten mehrere Helfer die Einsatzabschnittsleitung bei der Koordination von Material und Personal. Hinzu kamen weitere Aufträge wie das Verlegen zahlreicher Schlauchleitungen, umfangreiche Transportaufträge oder das Verschließen von Gebäuden. Nach zehn Tagen Einsatz konnten die Traunreuter Helferinnen und Helfer ihre Arbeiten abschließen. 1600
Stunden hatten sie dabei an den verschiedenen Einsatzstellen geleistet, 15 Helfer waren durchschnittlich pro Tag im Einsatz. Möglich gemacht wurde dies vor allem durch die hohe
Bereitschaft der Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter für den Einsatz in Simbach von der Arbeit freizustellen.
Hierfür möchte sich der THW Ortsverband Traunreut bei den Arbeitgebern ganz herzlich
bedanken. An zahlreichen Stellen konnten die Helfer so den Menschen in großer Not helfen.
Das aber auch die Helfer immer wieder an persönliche oder auch technische Grenzen
stoßen hat auch dieser Einsatz wieder gezeigt. Bestes Beispiel hierfür ist das stillgelegte
Mehrzweckfahrzeug. Die THW Helfervereinigung Traunreut e. V., ein gemeinnütziger Verein, welcher den THW Ortsverband Traunreut finanziell und materiell unterstützt, hatte das Fahrzeug vor 22 Jahren
beschafft. Seitdem hatte es im Ortsverband treue Dienste als Transportfahrzeug für
verschiedene Einsatzkomponenten geleistet. Vor allem in den Bereichen Verpflegung,
Beleuchtung und Hochwasser, aber auch in der Jugendarbeit bewältigte der 7,5 Tonnen LKW
zahlreiche Aufgaben bei Einsätzen und Übungen. „So ein Fahrzeug hätten wir in Simbach gut gebrauchen können.“ sind sich die dort eingesetzten Helfer einig. Leider stand ihnen das Fahrzeug hierfür nicht mehr zur Verfügung. Nachdem das Fahrzeug altersbedingt immer häufiger auf Kosten der
Helfervereinigung repariert werden musste, zog die Vorstandschaft Mitte 2015 die
Reisleine und legte das Fahrzeug still. „So schwer uns dies auch gefallen ist, aber ein
weiterer Erhalt hätte uns finanziell ruiniert.“ so Franz Kaiser, 1. Vorstand der
Helfervereinigung. Nun versuchen die Mitglieder des Vereins, sich um die Beschaffung eines Ersatzfahrzeugs zu bemühen. „Vor allem beim Materialtransport, aber auch beim Transport von Einsatzkräften hat das nun fehlende Fahrzeug eine große
Lücke hinterlassen. So müssen wir oftmals auch bei kleinen Aufgaben auf die größeren
Fahrzeuge zurückgreifen und die Ehrenamtlichen mit CE-Führerschein mit
zusätzlichen Terminen belasten. Die durch den Feuerwehrführerschein und die alten Klasse 3
Führerscheine entstandenen Vorteile haben sich für uns praktisch in Luft aufgelöst.“ so
Kaiser weiter. „Außerdem möchten wir das bisherige Fahrzeug nicht nur ersetzen, sondern
auch die Einsatzbereitschaft und -flexibilität erhöhen. Deshalb wollen wir ein Fahrzeug mit
Ladebordwand beschaffen, um bei wechselnden Einsatzszenarien schnell die
Beladung wechseln zu können.“ Obwohl das THW eine Bundesorganisation ist
und vom Bund unterhalten und finanziert wird, müssen sich die Mitglieder der
Helfervereinigung um die Finanzierung des Fahrzeugs kümmern. „Der Bund legt einen
bestimmten Standard an Fahrzeugen fest und stellt diese zur Verfügung. Alles was darüber
hinausgeht, wird nicht bereitgestellt.“ „Trotzdem benötigen wir das Fahrzeug sehr
dringend, weshalb die Helfervereinigung in enger Abstimmung mit dem Ortsverband
versucht, die Finanzierung eines solchen Mehrzweckfahrzeugs zu stemmen.“ erklärt
Ortsbeauftragter Wolfgang Marold, Chef von ca. 45 aktiven Helfern sowie 20 Junghelfern
im Ortsverband Traunreut. Um ein solches Fahrzeug finanzieren zu können, braucht es
natürlich Sponsoren aus der Bevölkerung und der Wirtschaft, welche den Verein finanziell
unterstützen.
Unterstützt werden kann der Verein bei der Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut, Konto-IBAN:
DE56701691950000036560
BIC: GENODEF1TRU
Stichwort: Spende Mehrzweckfahrzeug.
Weitere Informationen zum Projekt,
Spendenstand und Kontakt zur Vorstandschaft
sind unter www.thw-traunreut.de zu finden.
